Einkaufstrolleys
Einkaufstrolleys
Das sind große Einkaufstaschen mit zwei Rollen zum hinterherziehen, mit vier Rollen zum Schieben oder einem Treppensteigsystem (jeweils drei sternförmig angeordnete Rollen an einer Seite). Sie gibt es auch mit Kühlfach oder, besonders praktisch, mit einem Sitz zum Ausruhen. Sie werden in der Umgangssprache auch Hackenporsche oder Kartoffelmercedes genannt. Weitere „Neudeutsche Bezeichnungen sind Carrycruiser, Shopping Trolley oder Shopper.
Diese kleinen Helfer machen schwere Lasten transportierbar und erleichtern den oft schweren Wochenendeinkauf.
Der Grundaufbau ist dabei immer gleich: Ein Gestell, zumeist aus Aluminium, aber auch anderen Materialien, wie zB. Carbon, trägt eine Tasche oder eine Box, die befüllt werden können. Unten daran sind für den leichteren Transport die Rollen oder Rädchen, die sich sowohl in der Größe als auch dem Material unterscheiden, befestigt. Damit der kleine Helfer steht, gibt es meistens noch eine Stütze, denn ohne diese würde der ganze Trolley vornüber kippen. Ziehen kann man Ihn an einem Griff, meist aus Kunststoff oder Aluminium. Bei manchen Systemen ist der Griff teleskopähnlich ausziehbar, meist jedoch ist er fest.
Schaut man nach der Geschichte der Rollkoffer/Trolleys, stößt man auf den Namen Robert Plath. Robert Plath arbeitete als Pilot bei der Northwest Airline und ärgerte sich über das permanente schleppen seiner schweren Pilotentasche. So kam er auf die Idee, zwei Rollen an die Tasche zu schrauben und diese nun hinterher zu ziehen. Zuerst baute er dann für seine Kollegen, die auch nicht mehr Koffer schleppen wollten, Pilotenkoffer in der eigenen Garage. Später fand diese Idee so viel Resonanz, dass aus dem Piloten inzwischen ein Koffermillionär mit eigener Firma und eigenem Kaufhaus wurde.
War Robert Plath 1987 nun der Erfinder des Rollenkoffers?
Um Frau Dr. Claudia Selheim, Leiterin der Sammlungen Volkskunde, Spielzeug und Judaica im Germanischen National Museum, Nürnberg zu zitieren, nein.
"Leider weiß man heute nicht, wer den ersten Rollkoffer hergestellt hat", sagt Selheim. Für die Ausstellung "Reisebegleiter - mehr als nur Gepäck", die 2011 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg gezeigt wurde, hat sie sich intensiv mit der Geschichte des Gepäckstücks beschäftigt.
"Am bemerkenswertesten fand ich dabei, dass es schon im 19. Jahrhundert verschiedene Modelle von rollenden Koffern gab."
So entwarf bereits um 1850 das "Handbuch für Fußreisende" eine Art Blaupause für den modernen Trolley. Man müsse, so hieß es dort, einfach "ein paar leichte Räder mit einer leichten Achse befestigen" und dann noch einen speziellen Reisestock mit abschraubbarer Zwinge anfertigen. Die Anleitung erklärte: Wer keine Lust mehr auf das Schleppen habe, der schraube "den Stock in die dazu eingerichtete Achse und fährt so sein Gepäck hinter sich her, bis man wieder Luft zum Tragen bekommt".
Und der Bauplan für den Do-it-Yourself-Rollkoffer war kein Unikat: Ende des 19. Jahrhunderts gab es truhenartige Koffer mit Rollen; auch bei Handelsvertretern waren die rollenden Gepäckstücke sehr beliebt. "Allerdings konnten sich diese frühen Rollkoffer damals noch nicht durchsetzen", sagt Claudia Selheim, "dafür waren die Böden einfach viel zu schlammig und holprig."
Weiterhin gibt es in der Literatur noch einen Bernard Sadow, der als Vizepräsident eines Kofferherstellers sah, wie sich eine Frau auf dem Flugplatz mit ihren schweren Koffern abmühte. Wieder zu Hause befestigte er vier Rollen unter der Längsseite des Koffers, brachte noch ein flexibles Band zum Ziehen an und meldete die Konstruktion unter dem Namen "Rolling Luggage" zum Patent an. Im April 1972 erhielt er es unter der Nummer 3.653.474.
Aber ob er der wirkliche Rollkoffererfinder war, ist auch umstritten…
Was uns bleibt, ist, dass diese kleinen Helfer mit all Ihren Möglichkeiten nicht nur für ältere Menschen eine nützliche Alternative für die alltägliche Schlepperei der immerfort benötigten Dinge darstellen. (Quelle: Wikipedia, Spiegel Online, 01.12.2011)
Ihr
Helge Hanitzsch